Der Herbst ist da. Und es knistert in meiner Küche. Dieses Jahr werde ich Kräutertee selber machen – das habe ich mir fest vorgenommen! Und wenn ich so auf meine selbst getrockneten Teekräuter schaue, werde ich gleich wieder etwas ehrfürchtig vor der unsagbar kraftvollen Natur. Was sie uns alle schenkt. Wir müssen nur zugreifen und losgehen.
Heute nehme ich euch mit auf meine kleine Teereise. Denn Tee spielt in meinem Leben eine große Bedeutung. Mein heilender Ginseng Tee z.B. kommt häufig als natürliches Heilmittel zum Einsatz.
Das erste mal in meinem Leben habe ich dieses Jahr meine eigenen Teekräuter angepflanzt und selber getrocknet. Für den Genuss! Da es so unglaublich einfach ist, möchte ich euch heute erklären, wie genau man Teekräuter eigentlich selber trocknet und wieso man es machen sollte. Dazu teile ich wertvolle Informationsquellen, die mir sehr weiter geholfen haben.
Wieso du deinen Kräutertee selbst anbauen solltest
- Schadstoffe vermeiden
Es ist ja eigentlich selbsterklärend, dass alles, was man selber anbaut, frei von Schadstoffen ist, wenn man selbst darauf achtet, keine Pestizide o.ä. zu benutzen. Immer wieder liest man in der Presse, dass Kräutertee mit Pflanzengift belastet sind. Selbst die vertrauenswürdigen Biotees sind nicht komplett Schadstoff frei. - Exotische Sorten genießen
Nicht alle Teekräuter, die es auf der Welt gibt, kann man in Bioläden oder Supermärkten kaufen. Oft kommen lediglich die klassischen Sorten, wie Kamille, Minze und co. in den Handel. Ganz wunderbar ist es, wenn man durch den Selbstanbau die Möglichkeit hat, ausgefallene Sorten, wie z.B. griechischen Bergtee, Tee-Chrysantheme oder Moujean Tee anzubauen. Viele Sorten aus fernen Ländern lassen sich im Topf und Beet bei uns hervorragend kultivieren. So können wir jederzeit die unterschiedlichen heilenden Kräfte der verschiedenen Teesorten für uns nutzen. - Flexibel bleiben
Durch das Kultivieren eigener Teekräuter bleibst du flexibel. Jederzeit kannst du dir ein paar Zweige pflücken und frisch genießen. Für Herbst und Winter hast du die Möglichkeit, die Teekräuter zu trocknen und über die komplette Saison zu lagernd. So hast du jederzeit frischen Tee zur Hand und hast Abwechslung in deiner Teestube. - Respekt vor der Natur
Beim Selbstanbau erfährt man ein Stückweit sich selbst. Klingt spirituell, ist aber so. Je mehr wir uns in der Natur aufhalten und je mehr wir uns mit der Natur beschäftigen desto mehr wird uns klar, wer wir sind. Die Natur sorgt dafür, dass hier ruhiger werden. Probiere es aus! Es wird dich bereichern.
Salbei
Wo du deine Teekräuter einkaufen kannst
Teekräuter für Kräutertee gibt es mittlerweile als Jungpflanzen in Gartenbaubetrieben oder im Bioladen zu kaufen. Minze wird mittlerweile fast überall angeboten. Salbei ebenfalls. Weitere Teekräuter beziehe ich in einem Kräuter- und Duftpflanzen Spezialhandel namens Rühlemann’s. Mit der Beratung, Lieferung und Qualität der Pflanzen war ich bisher sehr zufrieden. Es gibt einen schönen Onlineshop und einen umfangreichen Katalog, in dem man stöbern kann.
Meistens kaufe ich tatsächlich Jungpflanzen. Natürlich kann man auch Saaten kaufen, die man dann selber hochzieht.
Griechischer Bergtee
Chinesischer Moujean Tee Marokkanische Minze
Eine kleine Auswahl an Teekräutern für Kräutertee
Angefangen hat bei mir alles mit der klassischen Minze. Ziemlich schnell (im Jahr darauf) ist Salbei dazu gekommen. Nachdem ich mich dann etwas eingelesen hatte, habe ich mir online griechischen Bergtee und Zitronenverbene dazu geholt. Zitronenthymian eignet sich übrigens auch hervorragend als Tee.
Folgende Sorten habe ich dieses Jahr getrocknet:
- Zitronenverbene (trocknet sehr schnell: 3-4 Tage)
- Tee-Chrysantheme (trocknet weniger schnell: 7-10 Tage)
- Marokkanische Pfefferminze (trocknet sehr schnell: 2-3 Tage)
- Griechischer Bergtee (trocknet weniger schnell: 7-10 Tage)
- Salbei (trocknet sehr schnell: 2-3 Tage)
- Chinesischer Moujean Tee (trocknet weniger schnell: 7-10 Tage)
Kräutertee selber trocknen | In nur wenigen Schritten zum eigenen Kräutertee
Teekräuter werden in nur wenigen Schritten getrocknet. Hier habe ich sie für dich zusammengefasst:
- Am Morgen schneidet man einzelne Teezweige von der Pflanze ab. In den Morgenstunden enthalten die Kräuter die meisten ätherischen Öle. KRAUTKOPF hat es ganz schön auf den Punkt gebracht:
Da wir diese durch schonende Lufttrocknung konservieren wollten, wurden die Kräuter nicht gewaschen. Ein kurzes Ausschütteln der Kräuter genügt. So bleibt der Trocknungsprozess möglichst kurz und das Aroma am stärksten. - Binde die Teezweige locker zusammen. Ich benutze dafür Jutegarn.
- Hänge diese zum Trocknen für 4-5 Tage an einen luftigen dunklen Ort
- Sobald die Kräuter knistern und richtig trocken sind, streift man diese einfach mit der Hand vom Zweig ab
- Optimal ist es, die Teekräuter luftdicht und lichtgeschützt zu lagern. Ich benutze dafür Papiertüten, die ich aus dem Bioladen (Obst- und Gemüsetheke) habe. Ansonsten eignen sich auch Gläser, wenn man sie dunkle im Schrank lagert