Die Wahrheit über die Arbeit als Blogger und Instagrammer

Laut Wikipedia gibt es mittlerweile mehr als 300.000 Blogs in Deutschland. Tendenz steigend. Immer mehr Begeisterte begeben sich in das Unbekannte und vernetzen sich online mit der ganzen Welt, um Erfahrungen und Erlebtes zu teilen. Viele Menschen schreiben mittlerweile schon über das Bloggen. Eine Empfehlung findet ihr am Ende des Beitrags.

Ich schreibe diesen Betrag heute für meine Community, für meine Freunde, meine Familie und alle Interessierten, die sich fragen, wie die Arbeit als Blogger und Instagrammer eigentlich aussieht und, um eine mir häufig gestellte Frage zu beantworten:

Wieso bloggst du eigentlich nicht Vollzeit?

Bloggen als Hobby oder doch Vollzeit?

Die Blogmaterie ist unglaublich facettenreich. Das ist es auch, was viele Menschen dazu motiviert, einen eigenen Blog zu starten. Vor kurzen hat meine liebe Anina ihren Blog ins Leben gerufen: aniahimsa – eine Empfehlung, wenn du gerne mehr über faire Fashion erfahren möchtest. Sie hat sich dazu entschieden, einen eigenen Blog zu starten, obwohl sie derzeit Multimedia Production Studentin ist und nebenher noch als Journalistin arbeitet. Hut ab Anina! Denn ich weiß, wie viel Arbeit ein Blog macht. Erst recht einer in so einer tollen Qualität.

Anina hat es richtig gemacht. Sie hat sich erst informiert und sich gut vorbereitet und dann erst ihren Blog gestartet. Viele Blogger merken nämlich recht schnell, dass Bloggen wirklich harte Arbeit ist und nicht mal eben nebenher gemacht wird. Je tiefer man sich einarbeitet, desto komplexer wird es eigentlich, da man mehr und mehr Möglichkeiten entdeckt.

Mein Fazit dazu ist daher:

Ich bin Hobbyblogger. Und das ist gut so.

Wieso Hobbyblogger?

Ich arbeite seit 14 Jahren Vollzeit in einem mittelständischen IT-Unternehmen namens macle. Seit ein paar Jahren bin ich für den E-Commerce Bereich zuständig. Kurzzeitig habe ich letztes Jahr darüber nachgedacht, mich mit meinem Blog komplett selbstständig zu machen. Nicht, weil es mir bei macle nicht gefällt (ich liebe meine Tätigkeit und meine Kollegen). Nein, eher weil mich der Beruf „Blogger“ sehr fasziniert und ich gelernt habe, dass man mit viel Fleiß und Engagement mit einem Blog-Business Geld verdienen kann.

Jedoch ist das nicht unbedingt so einfach, wie man zuerst denkt.

Ein Business rund um den Blog aufbauen

Mit dem Blog an sich verdient man nämlich kein Geld. Man kann aber ein Business um den Blog herum aufbauen. Hier (Geld verdienen mit einem Blog) habe ich mal einige kleine Ideen zusammengefasst, wie man zumindest mit einem kleinen Blog etwas Geld verdienen kann, um seine Blog Unterhaltungskosten zu decken (dafür nutze ich meine Einnahmen).

Nachdem ich das ganze durchdacht und abgewogen habe, habe ich mich dazu entschlossen, das Bloggen weiterhin als Hobby zu betreiben und keine Verpflichtung daraus zu machen, um meinen Lebensunterhalt damit zu verdienen. So kann ich das Bloggen genießen und bin total unabhängig.

Wie sieht meine Arbeit als Blogger aus?

Als Hobbyblogger kann ich im Grunde ganz eigenständig entscheiden, worin ich meine Zeit investiere. Da es nicht mein Ziel ist, unglaublich viele Leser für meinen Blog zu gewinnen und ich nicht überdimensional wachsen will, liegt mein Fokus auf:

  1. Blog- und Instagram Posts
  2. Food Fotografie
  3. Netzwerken auf Instagram
  4. Kooperationen und ehrenamtliche Beiträge
  5. Kooperationen mit Verlagen, Magazinen und Online Portalen

Damit bin ich allerdings schon mehr als genug beschäftigt.

Oft hätte ich gerne mehr Zeit, die Arbeit von anderen Bloggern zu verfolgen oder deren Blogbeiträge ausführlicher und in Ruhe zu lesen. Denn jeder Blogbeitrag hat es verdient, in Ruhe gelesen zu werden, denn jeder Blogger steckt viel Arbeit und Herzblut in seinen Beitrag.

Einer meiner neusten Lieblinge: Selbstgemachte vegane Zimt Corn Flakes von Lara

1. Blog und Instagram Posts

Im Wesentlichen konzentriere ich mich auf meine Blog Posts. Da ein Blog Post ca. 10-15 Stunden Arbeit bedeuten, veröffentliche ich alle 4-6 Wochen einen neuen Blog Post. Denn ich schreibe in Ruhe, wenn ich Lust und Zeit habe.

Thematisch schreibe ich immer spontan über das, worauf ich grade Lust habe. Das passiert dann eigentlich eher aus dem Bauch heraus. Ich vermute wohl, dass die Themen über die ich schreibe meine Leser interessieren, da ich seit einem Jahr regelmäßige wiederkehrende Leser habe. Jedoch mache ich keine Umfragen oder richte mich nach Trend Themen, damit ich mehr Leser erreiche.

Instagram

Meine Instagram Posts auf meinem Instagram Kanal @nutsandblueberries veröffentliche ich mehrmals die Woche. Ein Post nimmt mittlerweile auch schon 2 Stunden in Anspruch. Wenn ich etwas poste, steht der Austausch mit meinen Lesern im Vordergrund. Dafür muss man sich Zeit nehmen. Da ich auch gerne lange Texte schreibe und Blogger oder ab und an Unternehmen verlinke, muss ich mich dabei sehr konzentrieren und das benötigt einfach ZEIT.

Meine Devise: Qualität vor Quantität!
Dann macht das Ganze auch mehr Spaß!

2. Food Fotografie

Wie eben schon erwähnt, nimmt das Schreiben viel Zeit in Anspruch. Doch nicht nur das! Die Fotografien nehmen noch mehr Zeit in Anspruch. Das Erlernen der Fotografie hat mich Jahre gekostet. Hier liest du mehr darüber: Tipps für rustikale & stimmungsvolle Food Fotografie und Lightroom Presets

Mittlerweile habe ich meinen Stil gefunden und das Ganze geht etwas schneller von der Hand.

3. Netzwerken auf Instagram

Ein Blog lebt eigentlich vom Netzwerken. Du schreibst und möchtest natürlich auch, dass jemand deine Texte liest. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, deinen Blog bekannt zu machen. Ich habe eigentlich selten Ratgebern gefolgt (weil vieles davon einfach auch zu technisch für mich ist). Vielmehr habe ich Instagram für mich entdeckt. Hier habe ich so viele wunderbare Menschen kennen gelernt, die leidenschaftlich gern kochen. Man teilt seine liebsten Fotografien und tauscht sich per Kommentarfunktion aus.

Es macht einfach Spaß, sich auszutauschen oder andere Blogger bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Deswegen seht ihr auch häufig Buchrezessionen bei mir oder Verlinkungen zu anderen Blogs oder Verlinkungen auf Instagram.

Einen engen Kontakt habe ich z.B. zu Klara von Klaraslife – sie hat mir sogar eine Geburtstagskarte geschickt! Danke nochmal, Liebe! Auch Gudrun von @foodiegudi mag ich sehr. Sie ist keine Bloggerin, teilt ihre Leidenschaft aber auf Instagram. Sie hat mir neulich angeboten, sich bei ihrem Heilpraktiker wegen meinen chronischen Spannungskopfschmerzen schlau zu machen und kennt sich super klasse mit allerlei Kräuter aus!

 

Zukünftig werde ich für jeden Blog Post eine separate Grafik für das soziale Netzwerk Pinterest erstellen, da das nicht sehr schwer ist und es mir Spaß macht. Besucht oder folgt mir gerne auf meinem Pinterest Kanal: nutsandblueberries auf Pinterest

Facebook ist ja nicht so mein Ding, das ist alles so überladen finde ich… aktiv bin ich dennoch ein wenig unter: nutsandbueberries auf Facebook 

4. Kooperationen und ehrenamtliche Beiträge

Oft unterstütze ich Blogger, wenn sie ein Buch veröffentlicht haben oder andere interessante Projekte veröffentlichen. Ich mag es auch, allgemeinnützige Organisationen zu unterstützen, die z.B. den Tierschutzbund.

Das geschieht eigentlich fast immer ohne ein Honorar. Ab und an bekomme ich mal ein Buch umsonst. Unternehmen möchten immer häufiger gerne mit mir als Blogger zusammen arbeiten indem sie mir Produktmuster zur Verfügung stellen, die ich dann testen und gerne vorstellen darf. Proaktiv suche ich keine Partnerschaften. Ich gehe nur auf die ein, die ich angeboten bekomme und die mir wirklich gefallen. Daher werdet ihr auch nur Produkte auf meinem Blog und social Media Kanälen sehen, die ich selber verwende und wertschätze.

 

Es macht natürlich Spaß, Produkte gestellt zu bekommen. Sie sind aber im Grunde ja nicht umsonst, weil ich dafür ja auch etwas zurück gebe. In Form einer Referenz o.ä. Deshalb nicht neidisch sein, wenn Blogger Muster bekommen – wir arbeiten dafür ;o)

Je nach Umfang der Kooperation und Größe des Unternehmens verlange ich mittlerweile ab und an ein Honorar. Das kommt meinen Unterhaltskosten für meinen Blog zu Gute. Hier habe ich nämlich monatlich Instanthaltungskosten in Höhe von ca. 50 Euro und zusätzlich Kosten für Plugins, Lightroom oder Giveaway Material etc. Da kommen schnell mal 100-150 Euro im Monat zusammen.

5. Kooperationen mit Verlagen, Magazinen und Online Portalen

Oft werde ich angefragt, ob ich in Büchern, Portalen oder Magazinen einen Beitrag veröffentlichen möchte. Bisher habe ich das aus Zeitmangel fast nie in Anspruch genommen. Hin und wieder habe ich Interview gegeben, wie hier bei Dearna, die mich sehr im Bereich Food Fotografie unterstützt hat.

Die Angebote sind sehr vielfältig. Sogar ein eigenes Kochbuch könnte ich schreiben. Dann müsste ich aber wieder an einer anderen Stelle zurückschrauben. Als Blogger muss man sich immer wieder hinterfragen und überprüfen, was man eigentlich will und was einem Spaß macht.

Für 2018 habe ich nun schon einigen Magazinen und Online Portalen zugesagt, dafür werde ich wohl weniger auf meinen social media Kanälen posten. Ich bin gespannt, wie das so wird.

Bloggen hat nicht nur süße Seiten

Als ich 2015 ganz unbedarft mit dem Bloggen begann, hatte ich keine Ahnung, was da auf mich zukam. Das Bloggen besteht leider nicht nur aus hübschen Fotos schießen und ein paar netten Texten schreiben. Das Bloggen beinhaltet zu mindestens 50% sehr anspruchsvolle Dinge, die einen Blogger oft verzweifeln lassen. Dazu gehören z.B. die Auswahl einer geeigneten Blog Software, wie WordPress, das (echt mega ätzende – dicker Augenroller!) Einarbeiten in diese Software und das Instandhalten der ganzen technischen Grundlagen. Ohne diesen ganzen Kram läuft ein Blog nämlich nicht oder wird ziemlich schnell gehackt.

Hier mal ein Screenshot von der Software WordPress – genau – Augenkrebs!

Es ist z.B. unglaublich zeitaufwendig, wenn man mal etwas neues auf seinem Blog ausprobieren will. Ich will schon seit Ewigkeiten eine extra Seite mit vielen Food Fotografien von mir haben, kriege es aber einfach nicht gebacken, das technische umzusetzen. Das Lernen, Verstehen und Umsetzen nimmt zahlreiche Stunden in Anspruch. Ich bin heute unglaublich stolz, dass ich die Ankerfunktion verstanden habe. Damit kann man die o.a. Navigation einbauen. Hat aber echt gedauert #stolzguck.

Auch Dinge, die Suchmaschinenoptimierung und Zugriffszeiten (danke Lara für deine Empfehlung zum Google Speed Tester!) sind einfach nur unglaublich grauenvoll. Dazu mache ich jetzt übrigens 2018 eine Weiterbildung als Online Marketing Manager, da ich die Kenntnisse auch in meinem jetzigen Job beherrschen muss.

Fazit des Ganzen

Als Hobbyblogger mit einem regulären Vollzeitjob muss man sich ganz genau überlegen, wie man seine Zeit investiert. Und man muss sich vor allem davon verabschieden ALLES ZU WOLLEN und zu KÖNNEN. Man muss das Ganze einfach aus Leidenschaft tun, sonst wird es zu einer Stressspirale, aus der man nicht mehr raus kommt.

Wie bloggt ihr?
Wieso seid ihr Hobby- oder Vollzeitblogger?
Eure Meinung würde mich wahnsinnig interessieren!
Hinterlasse mir ein Kommentar auf meinem Blog.

Pin mich auf Pinterest


Follow my blog with Bloglovin


Favoriten der Woche

Peer von Blogprojekt teilt Tipps, wie man seinen eigenen Blog verbessern kann oder mit einem eigenen Blog startet

Einer meiner neusten Lieblinge: Selbstgemachte vegane Zimt Corn Flakes von Lara

Folgende Themen könnten dich auch interessieren

Auch mit einem kleinen Blog kann man etwas Geld verdienen – wie kannst du hier nachlesen: Jetzt lesen

Du möchtest besseren Content produzieren? Dann nutze Adobe Lightroom. Hier meine Erfahrungen: Jetzt lesen

4 Gedanken zu „Die Wahrheit über die Arbeit als Blogger und Instagrammer“

  1. Toller Beitrag, liebe Janine! Vor allem den Zeitaufwand mal zu beziffern, finde ich gut. Das macht fast niemand. Wer sich übers Bloggen oder Instagram Community-Aufbau informiert, kann sich nur wundern, wie das angeblich alles so nebenher laufen soll. Ich bin sehr gespannt darauf, was wir 2018 von Dir sehen. Toll wird es auf jeden Fall:-)

    Antworten
    • Hallo liebe Tamara, herzlichen Dank für deine lieben Worte. Es freut mich sehr, dass dir der Beitrag gefällt. Genieße deinen Abend und viel Spaß weiterhin bei deinen Projekten. LG Janine

      Antworten
  2. Vielen Dank für diesen tollen Blogeintrag. Du sprichst mir zum Einen aus der Seele zum Anderen ermutigt mich das, was du schreibst.

    Ich blogge nun schon seit ungefähr anderthalb Jahren. Ich mache dies rein aus der Freude heraus meine eigenen Kreationen und die Rezepte meiner Oma an andere Menschen weiterzugeben. Ich stecke selbst viel Zeit in meine Blogtexte und dementsprechend gibt es mal Wochenlang keinen Eintrag und dann mal wieder drei bis vier auf einmal. Wenn ich dann Blogger sehe, die fast täglich einen neuen Eintrag ‚raushauen‘, bekomme ich Zweifel. Und frage mich ob ich mehr und regelmäßiger bloggen sollte. Deswegen beruhigt es mich, dass du auch eher unregelmäßig Blogeinträge verfasst.

    Vielen Dank und mach weiter so!

    Lieben Gruß,
    Dominique

    Antworten
    • Hallo liebe Dominique, ich denke, man sollte das machen, was einem Spaß macht. Und beim Bloggen ist es unglaublich wichtig, bei sich zu bleiben. Wenn ich mich also völlig verausgabe, um evtl. mit anderen mithalten zu können, macht das ganze für mich keinen Sinn. Abgesehen davon hat jeder Blogger andere Voraussetzungen. Ich vergleiche mich gerne mit den Vollzeitbloggern, was natürlich Blödsinn ist ;o)! Hab weiterhin Spaß an deinem Blog, egal, wie oft du Beiträge online setzt. LG Janine

      Antworten

Schreibe einen Kommentar